Wenn das alte Ich zerbricht, bleibt nichts, woran du dich halten kannst – und genau dort beginnt Wahrheit. Ein ehrlicher Einblick in das Fallen, das Erwachen und das nackte Leben jenseits aller Rollen.
Ich war immer anders.
Schon als Kind spürte ich, dass ich nicht wirklich hineinpasse – nicht in Rollen, nicht in Systeme, nicht in das, was andere „normal“ nennen.
Ich fühlte zu viel, nahm zu viel wahr, war zu leise, zu laut, zu tief, zu bunt. Und weil das nicht willkommen war, lernte ich, mich zu halten. Ich machte mich kleiner, vernünftiger, angepasster. Ich funktionierte. Ich überlebte.
Nach außen schien alles richtig: Leistung, Erfolg, Anerkennung. Aber tief in mir war ein dumpfes Wissen, dass dieses Leben nicht meins war. Ein stiller Schmerz, der sich über Jahre in mir ausbreitete – wie ein Knoten, der sich immer fester zog.
Ich suchte nach Sinn, nach Erfüllung, nach einem Platz, an dem ich endlich „passen“ würde. Und fand nur Müdigkeit.
Dann kam der Bruch. Nicht plötzlich, sondern langsam. Ein inneres Auseinanderfallen. Erst Erschöpfung. Dann Leere. Dann der Satz, den ich kaum zu denken wagte:
„Ich will sterben.“
Nicht körperlich – sondern innerlich.
Ich wollte aufhören, mich zu halten, zu kämpfen, zu machen.
Ich wollte, dass alles aufhört: die Masken, das Müssen, das Suchen.
Ich wollte nichts mehr werden. Nichts mehr wissen. Einfach nur fallen.
Und das Leben nahm mich beim Wort.
Alles, was ich kannte, begann zu zerbröckeln: Rollen, Sicherheiten, Beziehungen, Bilder von mir selbst. Das, was mich so lange zusammengehalten hatte, löste sich Schicht um Schicht.
Zurück blieb Leere. Zuerst schmerzhaft, dann still. Und irgendwann: weit. Ich erkannte, dass diese Leere nicht gegen mich war. Sie war Wahrheit. Das, was übrig bleibt, wenn alles andere endet.
Da war kein Ich, das etwas tun oder halten musste. Da war nur Leben, das geschieht. Atem. Bewegung. Fühlen. Sein. Ich nenne das verkörperte Wahrheit. Nicht, weil ich sie verstanden hätte. Sondern weil ich aufgehört habe, mich dagegen zu stemmen.
Verkörperung bedeutet:
Das, was erkannt wurde, darf durch den Körper fließen. All die alten Muster, Ängste, Spannungen – sie wollen nicht „aufgelöst“, sondern gefühlt werden.
Wenn das Ich stirbt, bleibt ein Körper zurück, der neu lernen muss, wie man ohne Jemand lebt.
Dann kommen die alten Gefühle hoch: Ohnmacht, Wut, Trauer, Hilflosigkeit. Nicht als Rückfall, sondern als Reinigung.
Der Körper erinnert sich, wie es war, jahrzehntelang nicht echt zu sein. Das fühlt sich manchmal an, als würde man zerreißen. Als wäre man zu viel, zu empfindlich, zu lebendig für diese Welt.
Und genau darin liegt die Wahrheit: Es war nie falsch, zu viel zu fühlen. Es war nur zu eng, es nicht fühlen zu dürfen.
Jetzt darf alles da sein. Trauer, Wut, Liebe, Angst, Freude. Alles ist rein, wenn niemand es bewertet. Jede Emotion ist lebendig. Jede Empfindung heilig. Und nichts davon gehört jemandem.
Ich bin nichts.
Und genau deshalb ist alles möglich. Da ist niemand mehr, der richtig oder falsch sein müsste. Kein Ziel, keine Geschichte. Nur das, was geschieht – direkt, roh, unzensiert.
Das ist nicht das Ende. Es ist der Anfang von Wahrheit. Nicht die Wahrheit, die tröstet, sondern die, die dich nackt macht. Die dich leer macht, damit nur noch das bleibt, was wirklich ist.
Wenn alles fällt – bleib.
Nicht stark. Nicht spirituell.
Einfach da.
Denn was dann bleibt, bist du.
Nicht als Person.
Sondern als das, was nie weg war:
reines, stilles Leben.
In und aus Liebe
Christopher
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